Dominanz und Kontrolle aufgeben

Wie du die Kontrolle aufgibst, auch wenn du dich damit nicht wohl fühlst

Was fühlst du, wenn du das Wort „Kontrolle“ hörst?

Meist hat es einen negativen Beigeschmack und wir bekommen ein unangenehmes Kribbeln im Bauch. Es hört sich an, als sei ein überstrenger Vorgesetzter auf unseren Fersen oder wir lebten in einem totalitären Regime.

Tatsächlich lese ich aber oft in Foren, in denen Frauen sich austauschen: „Ich muss ihn kontrollieren. Er ist schon einmal fremdgegangen und ich möchte hier Klarheit haben. Da habe ich gesehen, dass…. Frage: Würdet ihr ihn darauf ansprechen oder nicht? Da ist eine komische Nachricht… etc.“

Was ist mit uns, wenn wir unsere Partner kontrollieren möchten?

Wir möchten uns mit dem Gefühl der Kontrolle ein Gefühl des Wohlbefindens schaffen. Wir haben alles im Griff, sind weniger ängstlich und alles scheint berechenbar.

Wir wollen, dass unsere eigene Sicherheit steigt, aber tatsächlich schießen wir uns damit selbst ins Knie.

Oftmals schlägt das Bedürfnis nach Kontrolle bereits zu, wenn wir uns verlieben. Plötzlich wächst unser emotionales Bedürfnis nach einer anderen Person. Wir möchten diesen liebsten Menschen um uns haben und merken doch, dass wir unser Wohl und Wehe in die Hände eines anderen legen.

Wenn wir lieben, können erschreckende Gefühle der Abhängigkeit aufsteigen, die uns Angst machen. Dann werden wir auf alte Kindheitsgefühle verworfen und wenden vielleicht die gleichen Tricks wie früher an, um uns der Liebe der Eltern zu versichern.

Damals sind wir vielleicht immer wieder aus unserem Bett gekommen und in das Bett der Eltern gekrabbelt. Wir haben gejammert, dass wir keinen Babysitter wollen und uns vielleicht sogar krank gestellt, damit die Eltern abends doch zu Hause bleiben.

Wenn wir eine geliebte Person kontrollieren, geschieht dies meist aus einer Unsicherheit heraus, nicht aus Liebe.

Dann möchten wir uns der Liebe des anderen versichern, indem wir mehrmals anrufen, bis wir die vertraute Stimme hören. Wir fragen vielleicht auch durch direktes Abhören: Wo warst du heute? Oder wir fahren nur kurz am Haus des Liebsten vorbei, um nur mal zu gucken, wie es ihm geht.

Oder bist du eine von den Frauen, die ihren Liebsten ermahnen, er solle sich „reifer“ benehmen? In Wahrheit kann es sein, dass du ihm vielleicht die Freiheit und die Ungezwungenheit nehmen möchtest, um ihn für dich berechenbarer zu machen.

Was kannst du tun, wenn du dich so kontrollierend verhältst?

# 1: Erinnere Dich an dein kindliches, fröhliches Ich

Schreibe alles auf, was liebenswert an dir ist. Vertraue diesen positiven Charakterzügen und erinnere dich daran.

Spüre ganz tief in dich hinein und lasse ein Bild vor deinen Augen entstehen, als du noch ganz jung und völlig unabhängig und frei warst. Vielleicht bist du barfuß durch Pfützen gehüpft, warst mit Vorliebe Seilspringen oder hast selbstvergessen deine Puppen gekämmt. Du warst einfach aus dem Augenblick heraus glücklich und zufrieden. Du musstest nicht ständig im Außen kontrollieren, ob dich jemand mag oder nicht. Es war dir vollkommen egal in diesem Moment.

Gehe wieder in solche Augenblicke. Verwöhne dich selbst, gehe allein in den Tierpark und freue dich über die juchzenden Kinder, die den Löwen anstaunen. Stricke lustige, bunte Socken oder male Mandalas aus. Gleichgültig, was es ist, Hauptsache, es macht dir Freude.

#2: Gib die Kontrolle auf

Wenn du ihm Raum gibst, wenn du ihn loslässt, kommt er dann zu dir? Verhält er sich immer noch liebevoll? Zeigt er dir seine Zuneigung?

Gehe durch die Phase der Angst und Sorge und lasse die Zügel los.

Du gewinnst eine aufrichtigere Liebe und Wertschätzung – und zudem noch innere Kraft.

# 3: Gehe ins Vertrauen

Kontrolle schadet der Liebe. Vertrauen ist der bessere, gesündere Weg, dich in deiner Beziehung wohl zu fühlen. Du hast eine feste Annahme über deinen Partner – die kann nur positiv sein, wenn du ihm vertraust.

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