Grauer Panther sucht… Ist Onlinedating erfolgversprechend?

Heute schreibt Luna für dich – sie hat ihre Wunschpartnerschaft über ein Onlineportal gefunden. Ich habe sie gebeten, für euch einen Gastbeitrag zu schreiben. Wie ihr bestimmt schon gemerkt habt, bin ich eher dafür, im realen Leben die Augen ganz weit offenzuhalten 🙂 Es kann problematisch sein, bestimmte Phasen der Partnersuche zu überspringen. Wenn ihr aber lieber online unterwegs seid, dann ist dies sicherlich interessant für euch 🙂

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank, liebe Luna,
Eure Katharina

Gastbeitrag von Luna

„Wo habt ihr euch denn kennengelernt?“

Wer kennt diese Frage nicht? Sie wird gern von der besten Freundin oder einer partnersuchenden Nachbarin gestellt. Die Zuhörerinnen sind dann in freudiger Erwartung einer Erzählung über Marc Darcys im Rentierpullover.

Aber heute gibt es einen betreten zu Boden gehefteten Blick oft nicht mehr, wenn die Antwort ist: „Über das Internet!“ Onlinedating ist zu einem essentiellen Bestandteil unserer Zeit geworden. Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single (wie vom Portal angepriesen) über Parship. Doch wie zuverlässig ist dieses vielfach vorgeschlagene Datingportal? Lohnt es sich wirklich, Geld in die Hand zu nehmen, um den Traumprinzen zu finden?

In meinem Beruf arbeite ich mit vielen Frauen zusammen. Es vergeht kein Tag, an dem nicht über Beziehungen und gescheiterte Partnersuche gesprochen wird. Jeder, der den Film: „Er steht einfach nicht auf dich“ kennt oder im täglichen Leben gut zuhört, weiß,
dass das Finden und Behalten des richtigen Lebenspartners einen großen Stellenwert einnimmt.

Seit fast 5 Jahren befinde ich mich in einer Partnerschaft. Doch die Suche war schwieriger als meine Abschlussprüfung. Wochen, Monate sogar Jahre habe ich damit verbracht, mir Tage und Nächte auf Datingwebsites und Chatportalen um die Ohren zu schlagen 🙂 Ich bin quer durch Deutschland gereist (ich kann nur sagen, die deutsche Bahn hat gut an mir verdient), um die ultimative Partnerschaft zu finden. Nach langer und beschwerlicher „Fahndung“ habe ich die passende Frau für mich gefunden 🙂

Nun habe ich mich für euch umgeschaut, um Parship genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das ca. zweiminütige Werbevideo von Parship soll Singles animieren, auf einfachem und diskretem Wege seinen Traumpartner zu finden. Die Rede ist von 19855 Anmeldungen pro Woche weltweit, 38% sollen sich schon verliebt haben.

Die Frage bleibt: Doch ist das tatsächlich realistisch oder einfach nur eine gute Idee der Werbetexter?

Zuerst einmal wird man durch ein umfangreiches Fragebogensystem geleitet. Ca. 20 Minuten soll man sich dafür Zeit nehmen – die Fragen sind gut ausgewählt. Es ist wichtig, dass du und dein künftiger Partner in grundlegenden Bereichen zusammenpasst (zum Beispiel: Wie wichtig ist dir finanzielle Sicherheit, geht er auch so gern spazieren wie du? Ist er emotional stabil?)

Für 34,90 Euro im Monat (Ein-Jahres-Abo) kannst du Emails schreiben und Profilfotos anschauen. Viele Mitglieder bemängeln, dass unbedingt ein Abo abgeschlossen werden muss, um die Möglichkeit der Kommunikation untereinander zu haben. Die Meinungen von Parship sind allerdings weitgehend positiv. Es ist ein sicheres Datingportal, welches gestellte, künstliche Accounts nicht zulässt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um Vertrauen zu schaffen. Hier wirbt Parship damit, alle Bilder zu prüfen und die Profile sorgfältig abzugleichen.

Ich würde Parship auf der einen Seite empfehlen, weil es trotz der anfallenden Kosten seriös auf mich wirkt. Darüber hinaus wird auch eine gewisse Anonymität gewahrt, denn die Bilder werden zunächst nur verschwommen angezeigt. Der anvisierte Partner muss sich auch erst „öffnen“, damit ein Kontakt möglich ist und somit ist ein „Präsentiertellereffekt“ weitgehend ausgeschlossen. Man möchte schließlich nicht, dass der Chef einen vielleicht am Montag süffisant anlächelt und fragt: „Naaaaa, auf der Suche… hmm?“

Extratipp Foto: Achte bei deinen Fotos darauf, dass du lächelst und den Kopf leicht zur Seite neigst. Das signalisiert Attraktivität und Interesse. Gut kommen auch Kontraste an (also besser kein helles T-Shirt vor einer weißen Wand) Denk an etwas sehr Schönes während der Aufnahme, so dass dein glückliches Lächeln „von innen“ kommt und schaue in Augenhöhe in die Kamera.

Achtung, Stolpersteine

Dennoch gibt es auch Kritikpunkte. Denkt daran, die Mitgliedschaft rechtzeitig zu beenden, wenn ihr euren Traumpartner gefunden habt. Außerdem waren manche Teilnehmer unzufrieden darüber, dass Frauen dazu neigen, Äußerlichkeiten den Vorzug zu gehen. Sie würden sich laut der Beschwerde nicht mehr melden, sobald sie das Profilfoto gesehen hatten. Vielleicht kannst du deshalb versuchen, auf das „Traumprinzenmärchen“ zu verzichten und den Kandidaten erst einmal eine Chance zu geben. Vielleicht sagt dir im persönlichen Kontakt doch die Stimme oder die Gestik zu – auf dem Bild sieht man nur einen Bruchteil der Persönlichkeit.

Die Gefahr beim Onlinedating ist, dass manche Menschen eine „neue“ Persönlichkeit aufbauen und einen virtuellen neuen Menschen aus sich machen. Plötzlich werden „Wunschbilder“ hochgeladen, schönere Berufe erfunden oder gänzlich ein andere Person beschrieben. Dies kann beim ersten Treffen zu Frustrationen führen. Deshalb kann ich nur raten, sich authentisch zu präsentieren und die Angst vor Ablehnung auszuhalten. Ihr tragt beispielsweise eine Brille? Dann tragt diese auch stolz und nehmt sie auf dem Foto nicht ab. Wer euch dann nicht mag, verdient euch eben nicht 😉

Hört auf euer Bauchgefühl. Sobald euch etwas merkwürdig an einem Kandidaten vorkommt, solltet ihr schnell das Weite suchen. Auch wenn es bei Parship relativ unwahrscheinlich ist, dass ihr an Soziopathen geratet, ist es nie verkehrt, auf Alarmsignale zu achten. Es ist immer gut, sobald als möglich aus der virtuellen Welt hinauszufinden und eure Bekanntschaft auch in der Realität wahr werden zu lassen. Ihr lauft sonst Gefahr, euch in eine Fantasie-Liebe zu steigern.

Wichtig ist auch ein ausdrucksstarkes Profil, welches mir den Weg zur Traumpartnerschaft ebnete:

Wie der Fuchs aus ‚Der kleine Prinz‘ schon sagte, nehmen wir uns kaum noch Zeit uns zu wirklich kennen zu lernen. Der kleine Prinz musste auch erst lernen, was zähmen bedeutet:

„Nein“, sagte der kleine Prinz. „Ich suche Freunde. Was bedeutet ‚zähmen‘?“
„Das wird oft ganz vernachlässigt“, sagte der Fuchs. „Es bedeutet ,sich vertraut miteinander machen‘.
„Man versteht nur die Dinge, die man zähmt“, sagte der Fuchs. „Die Menschen haben keine Zeit mehr, um etwas kennen zu lernen.
Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Da es aber keine Läden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, dann zähme mich!“

In diesem Zitat aus dem Buch des berühmten Antoine Saint-Exupéry steckt so viel Wahrheit, dass ich dies für mich verinnerlicht habe. In meinem damaligen Online-Profil wurde meine heutige Partnerin erst dadurch auf mich aufmerksam. Kein Augenmerk auf mein Bild, mein Alter oder sonstiges. Was sie anzog, war dieses Zitat. Ein weiterer Beweis dafür, dass Äußerlichkeiten nicht zwangsläufig im Vordergrund stehen. Wenn ihr zwischen euch eine mentale vertraute Bindung spürt, ist dies schon der richtige Weg.

Auf welchem Weg möchtet ihr euren Partner suchen? Oder seid ihr schon in einer Beziehung und habt euch gefunden über…?“

Berichtet gern über eure Erfahrungen.

Oder ihr seid unsicher, wie ihr die Partnersuche angehen möchtet? Dann vereinbart gern ein Coaching bei Katharina.

Du möchtest noch mehr Fakten? Vergleiche mehrerer Anbieter gibt es HIER und HIER.

Beispiel: Wie manchmal die Liebe „offline“ kommt:

Die diesjährige Dschungelcamp-Teilnehmerin Hanka Rackwitz beschreibt das Kennenlernen ihres Ex-Partners in ihrem Buch so: „Ihn habe ich in der Zeit kennengelernt, in der ich in einer tollen Loftwohnung im Leipziger Zentrum mit Kamin und anderen unnützem Schnickschnack lebte und mich gerade aus meinem Burn-out gehebelt hatte. Er hat mir als Möbelmonteur eine Vitrine geliefert, und da deren Rückwand schief war, konnten wir uns kennenlernen.

Published by

Luna Ilumina

Luna arbeitet gerade an einem Onlinekurs für Friseur-Azubis und setzt sich in ihrem Beruf für Mobbing-Betroffene ein. www.der-teufel-traegt-die-schere.de

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